Ich werde Mama
Was für ein großer Schritt! Was für eine große Veränderung! Wir haben uns entschieden, Leben zu schenken und dann hat es geklappt und ein kleines Wunder wächst in mir. Im November 2017 habe ich den positiven Test gemacht und zwei Tage später waren wir beim Arzt. Da hab ich den errechneten Geburtstermin erhalten und wusste nun: ok, es wird ein Sommerkind. Ok, Mitten in der Hochzeits-Hochsaison. Ok, das bekommen wir schon hin.
Gegenwind
Meine positiven Gedanken waren für viele nicht nachvollziehbar. Meine Gedanken waren für viele eher fehl am Platz. Eine Einstellung, die viele kommentieren wollten.
Ich hatte schon immer einen unheimlichen Sportsgeist in mir, jedoch hätte ich nicht damit gerechnet, dass alle anderen genau wissen werden, wie es mir in der Schwangerschaft gehen wird und meine Einstellung daher völlig verkehrt wäre.
- „Dir wird ständig schwindelig sein.“
- „Du wirst nicht mehr so leistungsfähig sein und Deine Arbeit so nicht mehr ausüben können.“
- „Du wirst nicht mehr stehen können, wegen dem Wasser in den Beinen.“
- „Du wirst nicht mehr so gut singen können.“
- „Na ja, dann warte mal ab! Du wirst schon sehen, dass Du das alles dann nicht mehr schaffst.“
- „Geh mal von „worst-case“ aus.“
- „Du wirst ständig auf Toilette müssen und in den letzten Monaten kann ein Tritt von Deinem Baby auch einfach mal so Deine Blase leeren – Sowas willst Du doch nicht auf einer Trauung.“
Sorgen und Ängste
Ich war so geschockt von diesen ganzen Nachrichten, dass ich geträumt hatte, in eine freie Trauzeremonie zu gehen ohne die Rede fertig geschrieben zu haben und den Wunschsong für das Brautpaar vergessen zu haben und jetzt alles improvisieren musste. Natürlich war ich auch zu spät dran und die Musikanlage konnte ich erst 10 Minuten nach dem eigentlichen Start der Trauung aufbauen.
Ganz schnell war mir klar, dass ich diese ganzen negativen Gedanken und Einflüsse von mir wegschieben muss. Das ist nicht der Weg, den ich gehen werde. Das ist kein Weg, dem ich Aufmerksamkeit schenken möchte. Ich liebe meine Arbeit und liebe meine Brautpaare und ich werden von mir aus keinem Brautpaar absagen.
Die Liebe gewinnt
Im Januar war es dann soweit. Der Herzschlag wurde festgestellt und ich war über die 3 kritischen Monate hinaus. Direkt danach habe ich alle meine Brautpaare angerufen, deren Trauung 3 Wochen vor und 3 Wochen nach dem errechneten Entbindungstermin liegen und habe ihnen von meiner Schwangerschaft erzählt. Und NIEMAND hat so wie oben beschrieben reagiert. Die Brautpaare mussten jetzt überlegen, ob sie es mit mir drauf ankommen lassen möchten. Ob sie wie ich daran glauben wollen, dass ich das schaffe. Und was soll ich sagen! Die meisten Brautpaare haben nicht mal eine Minute überlegt.
Was kann ich heute sagen: Ich hatte wunderschöne erste Monate in der Schwangerschaft (abgesehen von nicht weggehen-wollender Grippe von Oktober bis Januar), ich hatte wunderschöne mittlere Monate in der Schwangerschaft und war viel im Fitnessstudio, in der Sauna und war Joggen bis zur 28 SSW (alles das was man als Schwangere ja nicht so unbedingt tun sollte) und ich hatte wunderschöne und etwas langsamere letzte Wochen in der Schwangerschaft. In den letzten Wochen war ich dann nur noch Schwimmen und beim Aquafit für Schwangere. Über die gesamte Schwangerschaft hatte ich durch meinen Chor durchgehend Stimmtraining und konnte bis zu Letzt schwere und anspruchsvolle Lieder für meine Brautpaare singen.
Meine letzte freie Trauzeremonie habe ich nun 2,5 Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin durchführen dürfen und es erfüllt mein Herz die Freude des Brautpaares zu sehen. Diese waren mehr als begeistert.
Glücksmomente in der Schwangerschaft
„Liebe Daniela, auch wir wollen uns nochmal herzlich bedanken.
Es war perfekt für uns. Die ganzen Vorbereitungen mit dir waren schon sehr emotional, aber gestern hast du alles rausgerissen. Wir sind soooo froh, dass euer kleiner Mann auf uns gewartet hat und
du unseren besonderen Tag zu einem unvergesslichen Tag gemacht hast. Du hast unsere persönliche Rede so liebevoll und rührend vorgetragen, JEDER war und ist noch begeistert.
Zu den Liedern und deine Stimme, brauche ich ja nichts sagen. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe, sobald der kleine Mann da ist würden wir uns freuen,
dich wieder zu sehen.“
Liebes, Du hast uns mit dem Song von Monrose einen Zauber geschenkt, der mich jetzt noch zum Weinen bringt, wenn ich das Lied höre. Die Traurede und die Songs hast Du mit so viel Emotionen rübergebracht. Du hast uns in eine Zeitreise versetzt von unseren Anfängen bis heute… Liebe Daniela, ich wünsche Dir soviel Gutes fürs Leben. DU hast uns ALLE bezaubert. Du hast mehr geleistet als DU machen musstest. Du hast Überraschungen mitgemacht obwohl du es nicht musstest. Dafür danke ich Dir und unseren Trauzeugen. Ihr habt uns beide geflasht. Mit Dir an unserem besonderen Tag haben wir alles richtig gemacht. Soviel zum Thema „nicht leistungsfähig“! Danke
Liebe Daniela, du hast den gestrigen Tag zum schönsten unseres Lebens gemacht!!!
Wir waren alle hin und weg!!!
Danke für deine zauberhaften Worte und deine wahnsinns Stimme!
Wir hatten einen tollen Tag!
Glückliche Brautpaare aus 2018
Meine Zukunft
Ich hatte eine wunderschöne Schwangerschaft, wo ich meine Gesundheit und meine persönlichen Ziele sehr ernst genommen habe und habe es erfolgreich geschafft, während der Schwangerschaft in gewissen Bereichen leistungsfähig zu bleiben. Durch Organisation und einen starken Willen konnte ich mich fit halten. Der Arzt hat mir nie gesagt, oh jetzt sollte ich mich aber mal ausruhen und mich ernsthaft zurücknehmen. Ich hatte ein tiefes Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten und möchte allen Schwangeren Mut machen, auch an sich zu Glauben.
Es gibt einen Weg. Der ist zwar etwas steinig und steil und man muss ihn auch noch selber gehen, aber es ist möglich. Zumindest war es für mich möglich.
Wie Ihr Euch vorstellen könnt, durfte ich mir auch schon einiges anhören, wie es sein wird Mutter zu sein. Wie einnehmend es wird und dass ich keine Zeit für andere Dinge haben werde.
Ich freue mich schon sehr darauf, meinen Kleinen bald in den Armen zu halten und natürlich sehe ich auch die Zukunft optimistisch. Es gibt für alles einen Weg. Ihr dürft somit gespannt sein über meinen nächsten Blogeintrag, der dann darüber geht, wie meine Zeit mit Kind und Hochzeitshochsaison weitergelaufen ist.
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